Atmungsaktivität und Wasserdampfdurchlässigkeit
Wasserdampf entweicht nach aussen, weil die warme und feuchte Luft aus der Nähe des Körpers die Tendenz hat, nach aussen zur kalten Luft zu strömen. Damit dieser Austausch funktioniert, ist ein Temperaturunterschied von mindestens 15°C zwischen der Temperatur unter der Jacke und ausserhalb nötig. Die Atmungsaktivität beziehungsweise Wasserdampfdurchlässigkeit wird in der Regel mit dem MVTR-Wert oder dem RET-Wert angegeben.
MVTR-Wert
Der MVTR-Wert (Wasserdampfdurchlässigkeit) gibt die Atmungsaktivität anhand der Wasserdampfmenge an, die innerhalb von 24 Stunden durch 1m² Textil entweichen kann. Das entwichene Wasser wird in Gramm gemessen. Je höher der MVTR-Wert, desto besser ist die Atmungsaktivität.
RET-Wert
Der RET-Wert (Wasserdampfwiderstand) bezeichnet den Widerstand, den ein Textil dem Wasserdampf entgegensetzt. Je niedriger der Widerstand, desto atmungsaktiver das Material.
Wasserdichtigkeit (Wassersäule)
Die Wasserdichtigkeit eines laminierten oder beschichteten Gewebes wird anhand des Wasserdrucks (in Millimetern) gemessen, dem das Material standhalten kann, ohne Wasser durchzulassen. Dieser Wert wird als Wassersäule bezeichnet. Je höher die Zahl, desto besser die Wasserdichtigkeit.
Abperleffekt
Der Abperleffekt sorgt dafür, dass die Regentropfen auf der Stoffoberfläche bleiben und von dort abperlen, dass sich das Gewebe also nicht mit Wasser vollsaugt. Dazu ist der Oberstoff mit einer DWR-Ausrüstung (Durable Water Repellent) versehen. Mit der Zeit nützt sich die DWR-Ausrüstung ab. Durch Imprägnieren kann sie jedoch wieder aufgefrischt werden.
Nähte und Reissverschlüsse
Nähte sind die Schwachstellen eines Kleidungsstückes, kann doch dort Wasser eindringen. Um dies zu verhindern, werden die Nähte mit Hilfe eines Tapes abgedichtet oder verklebt (Bonding). Je nach Verfahren wird dies mit Heissluft, Laser oder Ultraschall erreicht. Auch Reissverschlüsse können Schwachstellen darstellen. Deshalb sind sie oft spritzwasserfest, d.h. es kommt kein Wasser durch, oder sie werden durch einen Übertritt verdeckt, der den Regen abhält. Ein Untertritt kann ebenfalls als Schutz vor Wind und Wasser dienen.
Passform
Die Schnittführung ist bei Regenbekleidung entscheidend, soll doch nirgends Wasser eindringen. So ist es beispielsweise wichtig, dass der Kragen schön anliegt, damit das Wasser nicht dem Hals entlang in die Jacke fliesst. Regenbekleidung, die sich zum Radfahren eignet, ist so geschnitten, dass der Schutz in der Position auf dem Fahrrad optimal ist. Aus diesem Grund sind Jacken hinten länger geschnitten als vorne, weisen etwas längere Ärmel auf und bieten im Rückenbereich etwas mehr Stoff als universelle Regenjacken. Nicht alle Fahrrad-Regenjacken weisen Kapuzen auf. Oft wird ein Regenschutz auch durch einen Helmüberzug erreicht. Je nach Schnitt kann eine Kapuze über oder unter dem Helm getragen werden.
Nachhaltigkeit
Immer mehr Hersteller bemühen sich bei der DWR-Ausrüstung (Durable Water Repellent), die für den Abperleffekt verantwortlich ist, auf umweltschädigende Chemikalien zu verzichten und ohne Fluorcarbone (PFC) auszukommen. So sind beispielsweise die meisten Regen-Produkte von
Vaude mit einem Eco Finish-Ausrüstung versehen, die dies garantiert.