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Alles im Griff? Velogriffe im Drucktest

Der Griff am Velo entscheidet nicht nur über eine gute Lenkkontrolle, sondern beeinflusst auch das eigene Wohlbefinden wesentlich. Dennoch wird dem Berührungspunkt Griff oft zu wenig Beachtung geschenkt. Um die Unterschiede der Griffe besser aufzuzeigen, hat Veloplus-Ergonomie-Spezialistin Manuela Weibel diverse Griffe einem Drucktest unterzogen.

Ergonomie-Expertin Manuela Weibel testet bei einer Kundin mit einer Druckmessfolie den Druck auf die Velogriffe.

Sattel, Pedale, Griffe. Dies sind die drei wichtigen Berührungspunkte zwischen Velofahrer:in und Velo. In der Realität werden diesen drei Komponenten beim Velokauf oder beim bereits vorhandenen Velo jedoch oft zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei spielen sie eine enorm wichtige Rolle für den Fahrkomfort und letztendlich auch für ein beschwerdefreies Fahren. Während die Pedalen vor allem für die Übertragungskraft und den Halt der Füsse wichtig sind, ist ein Sattel und dessen Position (Höhe und Versatz) besonders für eine ergonomisch optimale Sitzposition wichtig, damit ein langes, ungetrübtes Fahrgefühl ermöglicht werden kann. «Die Griffe hingegen beeinflussen neben dem Komfort für die Hände und Schultern auch massgeblich die Kontrolle über die Lenkung und damit über die Sicherheit», sagt Manuela Weibel, Ergonomie-Spezialistin bei Veloplus.

Komfortgriffe sind nicht gleich Komfortgriffe. Denn die Form der Griffe sollte zur Hand passen.

Manuela Weibel, Ergonomie-Expertin bei Veloplus

Die Hände sind nach Sitzbeschwerden die zweithäufigste Problemzone beim Velofahren, was oftmals auf unpassende oder für die Bedürfnisse ungeeignete Griffe zurückzuführen sei. Das Resultat sind Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Handgelenken und Händen. Bewegungswissenschaftlerin Manuela führt aus: «Kribbeln oder Taubheitsgefühle entstehen dann, wenn ein Nerv zu viel Druck abbekommt. Bei der Hand sind grundsätzlich zwei Nerven involviert: der Medianusnerv und der Ulnarnerv. Ein abgeknicktes Handgelenk fördert dabei eine ungleich- mässige Druckverteilung und sorgt dafür, dass der Karpaltunnel eingeengt wird. Folgen davon sind punktuelle Druckbelastung auf der Handballenaussenseite und somit ein Abdrücken des Ulnarnerves. Ebenfalls kann der im Karpaltunnel verlaufende Medianusnerv gequetscht werden, womit dieser die Finger nicht mehr ausreichend versorgen kann.»

Wenn die Nerven verrückt spielen

Handgelenkbeschwerden sind beispielsweise keine Seltenheit bei Mountainbikern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass heutige MTBs extrem breite Lenker verbaut haben, die allerdings nur über einen minimalen Backsweep (Krümmung nach hinten) verfügen. Und dies sorgt dafür, dass die Handgelenke seitlich abknicken und die Nerven blockiert werden. «Für solche Fälle haben wir den Flowgrip entwickelt, der als erster Lenkergriff über einen integrierten Backsweep verfügt und die Handstellung des Fahrenden am Lenker korrigiert, damit die Handgelenke deutlich weniger überdehnt werden», führt Manuela aus.

Wer einmal einen ergonomisch geformten Flügelgriff an seinem Alltags- oder Tourenvelo gefahren ist, kehrt kaum zu einem Standardgriff zurück.

Bei Alltags- und Tourenfahrer:innen ist hingegen häufig ein Abknicken des Handgelenkes nach unten zu beobachten. Für die Ergonomie-Spezialistin ein offensichtlicher Fall: «Meistens wird der Handballen zu wenig unterstützt, womit das Handgelenk früher oder später absackt. Vor allem auf längeren Touren ist es schwierig, das Handgelenk zu stabilisieren und gerade zu halten. Dadurch wird der Karpaltunnel eingeengt und der Medianusnerv gedrückt. Finger können taub werden und es entstehen Fehl- und Überbelastungen, die schmerzhaft sein können.» Veloplus als Ergonomie-Spezialist mit der Erfahrung aus über 15 000 Analysen hat als Hersteller einige Problemlöser entwickelt: Griffe, die das Handgelenk unterstützen, sogenannte ergonomisch geformte Flügelgriffe. «Wer einmal einen ergonomisch geformten Flügelgriff an seinem Alltags- oder Tourenvelo gefahren ist, kehrt kaum zu einem Standardgriff zurück», ist sich Manuela sicher.

Um ein klares Druckbild zu erlangen, sind beim Test Druckmessfolien mit Sensoren über die Griffe gelegt worden. So ist es möglich, die Druckverteilung auf den Händen zu analysieren.

Es lohne sich daher, einmal über einen Griff-Wechsel nachzudenken, wenn entsprechende Beschwerden vorhanden sind oder für Velofahrende, die präventiv vorbeugen wollen. Aber: «Komfortgriffe sind nicht gleich Komfortgriffe. Die Form des Griffes sollte zur Hand passen und keine Kante sollte auf den Handballen Druck generieren», fügt Manuela an. Griffe weisen eine hohe Abnützung auf: UV-Strahlen, Reibung, aber auch Regen und Schweiss sorgen dafür, dass Griffe Verschleissmaterialien sind. «Daher ist es ratsam, die Griffe regelmässig auf Abnützung und einen festen Sitz zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen – nur schon, um die eigene Sicherheit mit einer guten Lenkkontrolle zu gewährleisten.»

Griffe im Drucktest

Manuela und ihr Team haben in einem Praxistest Griffe unter die Lupe genommen und die Druckverteilung analysiert. Denn das Lenkergriff-Sortiment ist vielfältig und reicht von dünn, dick über diverse Materialien bis hin zu ergonomisch unterschiedlich geformten Griffen. Für Manuela ist klar: «Der passende Griff ist etwas sehr Individuelles. So lohnt es sich in erster Linie einen Griff vor dem Kauf einmal in die Hände zu nehmen und auf Passform und Oberflächenmaterialien zu prüfen. Je nach Ausgangslage und Einsatzzweck ergeben sich unterschiedliche Lösungen.»

Täglich führt unsere Ergonomie-Expertin Manuel Weibel ihre Analysen durch, damit unsere Kundschaft beschwerdenfrei auf dem Fahrrad unterwegs ist.

Und wichtig zu wissen: Der Durchmesser des Griffes kann für den Komfort und die Kontrolle der Lenkung entscheidend sein. Doch ist nun ein dünner oder dicker Griff besser? «Pauschal kann dies nicht beantwortet werden. Aber grundsätzlich kann gesagt werden, dass Personen mit kleineren Händen auch dünnere Griffe ­fahren sollten, auch wenn dies stark von den eigenen Präferenzen und des Fahrstils abhängig ist.» Zwar können dünnere Griffe mit weniger Kraft gegriffen werden, was die Hände weniger schnell ermüden lässt, dafür sorgen dickere Griffe für mehr Dämpfung und bessere Druckverteilung.

Veloplus-Tipp: Stelle dein Cockpit am Velo optimal ein

Ein richtig eingestelltes Cockpit ist die Voraussetzung für beschwerdefreie Hände beim Velofahren. Zudem ist es für die eigene Sicherheit wichtig, dass die Bremsen und die Schaltung optimal bedient werden können. Falls du Unterstützung für die Cockpit-Einstellungen benötigst, hilft dir unser Team mit der Analyse «Ergonomie-Check» gerne weiter.

Unser Ergonomie-Check-Angebot

Um das Handgelenk beim Velofahren gerade halten zu können, muss die Vorbaulänge, die Lenkerposition und -form sowie der Griff zum Velofahrenden und zum Einsatzzweck passen.

Die Bremsgriffe sollen so auf dem Lenker positioniert werden, dass der Zeigfinger am inneren Ende des Hebels anliegt. Wichtig: Das Handgelenk soll dazu nicht geknickt werden.

Wenn die Mitte des Unterarms und das Fingergelenk eine Linie bilden, sind Brems- und Schalthebel optimal ausgerichtet. Flügelgriffe sollen waagrecht bis leicht nach oben ausgerichtet werden.

Sechs ergonomisch unterschiedlich geformte Griffe im Drucktest

Standardgriff am Velo

Ein Standardgriff weist keine ergonomische Passform auf und bietet wenig bis keine unterstützende Wirkung für das Handgelenk. Für manche Velofahrende kann das passen, allerdings entsteht bei solch schlicht und schmal geformten Griffen aufgrund einer fehlenden Druckverteilung oft eine Überbelastung auf der äusseren Handfläche, die empfindliche Druckschmerzen nach sich ziehen kann (im Druckbild in Gelb und Orange ersichtlich).

Flowgrip von Veloplus Swiss Design

Um bis zu drei Grad korrigiert der Flowgrip die Handstellung am Lenker, ohne dass dabei die Sitzposition verändert wird. Die Handgelenke werden durch den Backsweep bei breiten MTB-Lenkern deutlich weniger überdehnt. Zudem verteilt die Pelotte in der Griffmitte das Fahrergewicht auf die ganze Handfläche und reduziert so Belastungs- spitzen, was im Druckbild und im Vergleich zu einem Standardgriff klar ersichtlich wird.

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Comfort Fit-Griff von Veloplus

Dank der komfortablen, aber schlichten Auflage des äusseren Handballens beugt der Comfort Fit ein Abknicken des Handgelenks effektiv vor. Überbelastungen werden so im Vergleich zu einem Standard-griff erheblich reduziert. Da der unterstützende Flügel jedoch nur schmal gehalten ist, kann die Griffposition trotzdem noch gut gewechselt werden. Dies ist vor allem wichtig bei technischen Fahrten – auch in steilerem Gelände.

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Revgrip Pro von Revgrips

Der patentierte Revgrip für MTBs wurde so auf- gebaut, dass die Griffe entkoppelt vom Lenker über Gummiringe gelagert sind. So kann dieser in alle Richtungen leicht bewegt werden und dadurch sehr effektiv Vibrationen an den Händen reduzieren. Der Griff-Durchmesser ist etwas grösser und die Gummimischung weicher als bei einem Standardgriff, was im Direktvergleich zu mehr Auflagefläche und einer besseren Druckverteilung führt.

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Crossgrip Komfort von Veloplus Swiss Design

Wie kaum ein anderer Griff schmiegt sich der Crossgrip an die Handfläche und schafft so die nötige Unterstützung, um Ermüdungserscheinungen vorzubeugen. Der äussere leicht hochgezogene Rand schützt das Handgelenk vor dem Abknicken zur Seite und sorgt für grossflächige Abstützung. Geleinlagen am Handballen und bei den Fingern filtern die Vibra- tionen und verteilen den Druck auf eine grosse Fläche, wie im Druckbild zu sehen ist.

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702 Komfortgriff von Sq Lab

Ein ergonomisch geformter Griff für Touren- und Freizeitvelofahrer. Aufgrund seiner voluminösen Form legt der 702-Griff den Fokus sehr ausgeprägt auf die Entlastung des Karpaltunnels. Die stark hoch- gezogene Flügelfläche gibt der Aussenkante der Hand perfekte Abstützung und sorgt für beste Druckverteilung. Das Resultat: beschwerdefreies Velofahren – über Stunden.

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So oder so: Auf dem Velo macht es fast immer Sinn, auf einem Ausflug oder auf einer Tour Handschuhe zu tragen. Denn: «Handschuhe mit entsprechender Polsterung verleihen mehr Komfort», weiss Manuela. Im Drucktest wollte sie es genau wissen und hat denselben Standardgriff mit und ohne Handschuhe analysiert. Das Ergebnis ist verblüffend!

«Wir haben einen Handschuh mit ausgeprägter Polsterung verwendet, der die Druckspitzen stark schlucken konnte und das Handgelenk entlastet.» Allerdings seien dies vor allem kurzzeitige Entlastungen. «Wer langfristig handgelenkschonend pedalieren möchte, sollte auf die optimale Kombination von passendem Griff mit unterstützenden Handschuhen verwenden.» Und natürlich ist auch die Sattelposition in der Höhe und Länge entscheidend. Denn mit einer falsch eingestellten Sattelposition kann erheblich mehr Druck auf den Händen und Handgelenken lasten.

Druckbild Standardgriff ohne Handschuhe.

Druckbild Standardgriff mit stark gepolsterten Handschuhen.

Handschuhe haben jedoch noch weitere wichtige Funktionen: Sie schützen vor (kaltem) Fahrtwind und Insekten, sorgen für einen optimalen Halt ohne Blasenbildung, unter- stützen die Bedienung von Brems- und Schalthebel und schützen zusätzlich im Falle eines Sturzes vor schmerzhaften Schürfungen. Daher ist es unbestritten, dass mit der Wahl des richtigen Handschuhs der Fahrspass massiv gesteigert werden kann. Dem Polster der Handschuhe sollte speziell Beachtung geschenkt werden. Es gibt beispielsweise Gel-Polster, Schaumstoff-Polsterung oder auch verdichteter Schaumstoff.

Veloplus-Tipp: Lenker, Griffe und Handschuhe im Laden testen

In einem Veloplus-Laden vorbeikommen lohnt sich! Nur wenn man mit den Handschuhen einen Lenker richtig umfasst spürt man, wie gut sich der Griff anfühlt. Teste in den Veloplus-Läden diverse Lenker und Griffe in Kombination mit Handschuhen auf dein Wohlbefinden!

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