Das braucht ein gutes Zelt
Wohnliches Innenzelt: Der Innenraum sollte hell, pro Person ca. 60cm breit und lang genug zum Ausstrecken sein. In einem 3-Personen Zelt haben normalerweise 3 Exped M- oder 2 LW-Matten Platz. Achten Sie auf ausreichende Sitzhöhe, dies ist vor allem wichtig, wenn auch mal ein Pausentag im Zelt verbracht wird.
Grosse Vorräume: Der Apsis genannte Vorraum dient als Gepäck- und Schuhablage sowie - bei schlechtem Wetter - als Küche. Zelte mit zwei seitlichen Apsiden sind ideal - so hat jeder seine eigene. Der Zugang zum Schlafplatz ist somit auch komfortabler gelöst. Ausserdem lässt sich das Zelt dann gut belüften.
Stabile Gestänge: Die Stangen des Zeltes sollten aus eloxiertem Aluminium bestehen, nicht aus Fiberglas. Materialien wie DAC Featherlite kommen auch zum Einsatz bei teuren Zelten. Je mehr Stangen, desto stabiler steht das Zelt bei starkem Wind, wiegt dann aber in der Regel ein wenig mehr.
Wasserdichtes Überzelt: PU-beschichtete Aussenhäute müssen an den Nähten mit Tape abgeklebt sein, um Regen abzuwehren. Silikonbeschichtete Versionen halten meist auch ohne Tape dicht. Wenn nicht, muss mit SIL-NET Nahtdichter nachgebessert werden. Die Wassersäule des Überzelts ist irrelevant, beim Boden sind 6m und mehr empfehlenswert.
Sturmabspannungen: Sie erhöhen die Windstabilität, wenn sie mit dem Gestänge (z.B über Klettbänder) verbunden sind.
Verstellbare Schlaufen: Weit in der Länge verstellbare Schlaufen für die Heringe erleichtern den Zeltaufbau auf steinigen Böden ungemein.
Kuppel- oder Tunnelform?
Kuppelzelte stehen ohne Abspannung, lassen sich deshalb einfach ausrichten. Sie bieten dem Wind wenig Angriffsfläche und sind deshalb stabil. Für guten Halt müssen auch Kuppelzelte verankert werden. Bei Tunnelzelten ist das Setzen von Heringen zwingend. Die Vorteile liegen im geringen Gewicht und der guten Platznutzung durch die steilen Wände.
Zelt ist ab ab 2000mm wasserdicht
Aussenzelte aus reissfestem Ripstop-Nylon mit Silikonbeschichtung sind leicht, müssen bei Feuchtigkeit aber nachgespannt werden. Zelte aus dem etwas schwereren PU-beschichteten Polyester verfügen über abgeklebte, 100% wasserdichte Nähte. Da der Wasserdruck nicht sehr hoch ist, reicht beim Aussenzelt eine Wassersäule von 2000mm.
Aluminiumstangen sind flexibel
Aluminiumstangenbögen machen etwa 40% des Zeltpreises aus und tragen zur hohen Qualität eines Zeltes bei. Sie sind flexibel und leicht. Fiberglasstangen sind deutlich kostengünstiger. Allerdings splittern sie beim Brechen (z.B. Sturm) und zerstören den Stangenkanal am Aussenzelt. Die Notreparatur einer Fiberglasstange ist praktisch nicht möglich.
Moskitonetz lässt Luft zirkulieren
Innenzelte komplett aus Moskitonetz lassen die Luft besser zirkulieren, bei Wärme ist das Klima im Zelt deutlich besser. Allerdings spürt man Luftzüge in kalten Nächten stärker.
Unterschiede bei Zeltböden
Nicht jeder Zeltboden ist gleich dicht. Solche mit einer Dichtigkeit von 10m Wassersäule gelten als sehr gut. Hat ein Zeltboden eine tiefere Wassersäule, lohnt sich die Verwendung einer Zeltunterlage. Sie schützt den Boden zusätzlich vor mechanischer Beschädigung. Der Boden selbst sollte wie eine Wanne auf den Seiten 5 bis 10cm hochgezogen sein. Die Ecken, wo oft viele Nähte zusammentreffen, müssen gut abgetaped sein.
Feuchtigkeit im Zelt durch Kondensation
Auch ein neues Zelt schützt nicht immer vor einer feuchten Morgenüberraschung. Die Feuchtigkeit, die in der warmen Luft im Innern des Zelts vorhanden ist, kondensiert an der Innenseite des kalten Aussenzelts zu Wasser. Das Zelt ist am Morgen nass. Zur Feuchtigkeit tragen auch die übernachtenden Personen bei, die bis zu 1½ Liter Wasser abgeben. Regnet es, steigt der Dampfgehalt, die Kondenswasserbildung ist ausgeprägter. Es gilt der Grundsatz: Je besser die Luftzirkulation, desto weniger Kondenswasser.