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Veloplus-Tipp #203

Die Scheibenbremse

Scheibenbremsen gehören heute an neuen Velos und E-Bikes zur Standardausrüstung und haben die früher üblichen Felgenbremsen ausser an Kindervelos verdrängt. Die grossen Hersteller wie Shimano, SRAM, Tektro u.a. bieten für jeden Anwendungsbereich sehr gut funktionierende Produkte an, die durch die Kombination von guter Dosierbarkeit und sehr hoher Bremskraft überzeugen. Im Unterschied zu den früher üblichen Felgenbremsen fällt die Bremskraft auch bei Nässe nur unwesentlich ab, was für deutliche Sicherheitsreserven sorgt. Die benötigten Handkräfte zum Bremsen sind gering und steigen auch in langen Abfahrten nicht an. Ein oder zwei Finger am Bremshebel reichen aus, um das Velo jederzeit sicher abzubremsen. Pannen wegen durchgebremster oder in langen Abfahrten überhitzter Felgen gehören der Vergangenheit an.

Wann sind Bremsscheiben abgenutzt?

Aus Sicherheitsgründen empfehlen Shimano, SRAM/Avid und Tektro, Bremsscheiben bei einer Rest-Materialstärke von weniger als 1,5 mm zu ersetzen. Bei Formula liegt die Grenze bei 1,6 mm und bei Magura ist schon bei 1,7 mm Schluss. Einzelne Hersteller wie Swissstop prägen auf der Scheibe einen Verschleissindikator ein. Hier ist der Abnutzungsgrad mit bloßem Auge erkennbar. Da die Beläge auf der Scheibe mit der Zeit eine Delle einschleifen, braucht es die spezielle Bremsscheibenlehre, um die Restdicke zu messen. Neue Scheiben sind nach der Montage mit Bremsscheibenreiniger gründlich zu entfetten. Gelangt Fett oder Öl auf die porösen Bremsbeläge, dringt dieses tief ein und die Bremsleistung sinkt gegen Null. Die Beläge müssen dann in den meisten Fällen ausgetauscht werden.

Wann muss ich die Bremsbeläge wechseln?

Eine regelmässige Belagskontrolle verhindert, dass die Spreizfeder (sofern vorhanden) gegen Ende der Nutzungsdauer mitgerissen wird oder sogar die Trägerplatte auf der Bremsscheibe zu schleifen beginnt und diese beschädigt. Der Belagsverschleiss kann sich auf langen Touren bei Schlamm und Nässe rasant beschleunigen. Für den Notfall lohnt es sich, bereits teilweise abgenutzte Ersatzbeläge mitzuführen. Fehlt auf Tour ein geeignetes Werkzeug zum vollständigen Zurückschieben der Bremskolben, kann es mit neuen Belägen zu eng werden, um bei der Radmontage die Scheibe zwischen den Belägen einzufahren.

Bremsbeläge einfahren

Neue Beläge benötigen ca. 30 Bremsungen von Tempo 30 auf 10 km/h, bis sich die maximale Bremsleistung einstellt. Wird auf einen anderen Belagstyp gewechselt, empfiehlt es sich, die Scheibe mit einem 220er-Schleifpapier leicht anzuschleifen. Alte Belagsrückstände können sonst die Bremsleistung des neuen Belags beeinträchtigen. Bremse immer stoßweise, durch langes Dauerbremsen können Beläge verglasen, was sich negativ auf die Bremsleistung auswirkt. Verglaste Beläge können auf einem Schleifpapier angeschliffen werden, dann bremsen sie wieder deutlich besser. Fett oder Öl zerstören Beläge, deshalb nur am Halter anfassen.

Quietschende Bremse nach Belagswechsel

Es ist sehr ärgerlich, wenn die bisher geräuschlos funktionierende Scheibenbremse mit einem neuen Belag quietscht wie wild! Der Belag ist jedoch nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. An einem anderen Bike montiert, kann sich der gleiche Belag absolut ruhig verhalten. Ursache des Übels sind beim Bremsen entstehende Vibrationen, die ab einer gewissen Frequenz hörbar werden und abhängig sind von der Steifigkeit von Rahmen, Gabel, Bremse sowie dem Belagsmaterial. Quietscht es nach einem Belagswechsel, wechseln Sie am besten auf den bisherigen Belagstyp zurück. Machen an einem Bike gesinterte Metallbeläge Geräusche, sind weichere organische Beläge eine Option, die den Unterschied ausmachen können.